José M. Sánchez-Verdú

Gramma – Gärten der Schrift

Kammeroper

Vor Ihnen liegt Schrift. Was Sie hören, entsteht aus Schrift. Sie sind nicht das Gegenüber einer Bühne, von der aus Ihnen zugespielt und -gesungen wird. Als Zuschauer und Hörer werden Sie in die Erfahrung des Lesens gebeten. Sie können Zeichen des Lichts folgen, um mit der Musik die Gärten der Schrift virtuell zu durchwandern. Gärten – das sind poetische Stationen der Musik, Klangszenen von ausgeprägter Eigenart, verbunden durch Zeichen der Erinnerung, manchmal durchzogen von Klangspuren des Schreibens selbst. Gärten, das sind Stationen der Geschichte, des Wissens, der Mythen, von denen wir ohne Schrift keine Kenntnis hätten. Sie reflektieren sich im Text, in Zeichen, in Klängen.

Es sind Stationen des Erinnerns und Vergessens, des Urkonflikts am Anfang der Schrift: Dient sie unserem Erinnern, weil wir in ihr niederlegen und weitergeben können, was wir wissen, denken, glauben, fühlen? Oder dient sie dem Vergessen, weil wir in ihr veräußern, was in uns war?

José M. Sánchez-Verdú verwendet die Metapher „Gärten“ gern für seine Kompositionen. Gärten sind Eintragungen der Menschen ins Buch der Natur, labyrinthisch, exzentrisch, schön; manchmal wie Zeichen einer Schrift, die wir noch nicht decodiert haben. Wie eine Passage durch Denk-, Kommunikations- und Geschichtswelten ist GRAMMA angelegt, der heutige Hörer inmitten.

Künstler:

Simone Stock, Daniel Johanssen, Howard Quilla Croft, Tom Sol, Vokoalensemble, Luzerner Sinfonieorchester, Rüdiger Bohn

Label:

Anemos, DDD, 2006

Erscheinungstermin:

16.4.2010

Trackliste

Nr. 1 Introduccion
Nr. 2 Thamos y Tot
Nr. 3 La flor del loto
Nr. 4 Arquitecturas de la Memoria
Nr. 5 Jardines de Adonis
Nr. 6 El Silencio de la Escritura
Nr. 7 Libro de los Jardines de la Escritura

Uraufführung

Internationales Festival
für neues Musiktheater

Weitere Informationen

muenchenerbiennale.de